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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 1.302 mal aufgerufen
 Psychoaktive pflanzen
Ganja smoka Offline




Beiträge: 33

18.08.2006 17:16
Löwenschwanz Antworten

weitere Namen:
wilde Dagga, lions tail, dacha, daggha, wild dagga, wilder Hanf, Kanna

Er gehört zu der Gattung der Lippenblütler (Lamiaceae). Es gibt zwei Arten: Leonotis leonurus (großblättrig), Leonotis nepetifolia (schmallblättrig).

Geschichte

Der wissenschaftliche Name Leonotis leonurus setzt sich aus den griechischen Wörtern leon = Löwe und otis = Schwanz/Ohr zusammen. Leonurus bedeutet so viel wie „löwenfarbig“. Als Pflanzenname wurde er zwar schon von Theophrast verwendet, doch dürfte er erstmals von Leonhart Fuchs im 16. Jahrhundert für diese Art benutzt worden sein. Der Löwenschwanz gelangte wohl im frühen Mittelalter aus den gemäßigten Zonen Asiens nach Europa und wurde in Kloster und Bauerngärten kultiviert. Man sagte ihm vor allem eine günstige Wirkung bei nervösen Herzbeschwerden wie Herzklopfen und eine beruhigende, baldrianähnliche Wirkung nach; er geriet jedoch allmählich in Vergessenheit. Seine heutigen, bei uns sehr zerstreuten Vorkommen, meist im Bereich dörflicher Siedlungen, an Hecken, Zäunen, Wegrändern und auf Schuttplätzen, sind nur die letzten Überreste dieser einst häufig angepflanzten, heilkräftigen Pflanze.

Merkmale


Leonotis leonurus: Die Blätter sind 5-10cm lang, herzförmig, während der Blütezeit lanzettförmig. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 200cm.

Leonotis nepetifolia: Die Blätter sind 4-6cm lang, lanzettförmig. Sie wird bis zu 120 cm hoch.

Die Stängel sind leicht behaart und am Grund verholzt. Die orangefarbenen, fast 5cm langen Blüten (Röhrenblüten) sind behaart und sitzen in dichten achselständigen Scheinquirlen. Sie nehmen fast die Hälfte der Höhe ein. Die lanzettlichen Blätter werden bis zu 10cm lang. Die mehrjährige Pflanze Leonitis fängt in unseren Breiten erst ab August/September an zu blühen. Am Mittemeer blüht sie früher als bei uns. Der Löwenschwanz hat selten Schädlinge. Höchstens Blattläuse oder Weiße Fliegen.

Inhaltstoffe


Ätherisches Öl, verschiedene Alkaloide, Glykoside, Bitterstoff und Gerbstoff.

Anwendung/Dosierung


Als Droge werden die Blätter und Blütenstände der Pflanze verwendet. Die Pflanzenteile werden geraucht oder in Form von Abkochungen oder Auszügen (Tee, o.ä.) getrunken.
Die psychoaktiven Inhaltsstoffe finden sich im klebrigen Harz der Pflanze, welches in Drüsen an Stängeln, Blättern und vor allem an den Blüten gebildet wird. Dieses Harz wird entweder pur oder mit Tabak vermischt geraucht. Man kann auch direkt die harzigen Blätter oder Knospen rauchen. Für Rauchmischungen wird etwas mehr als die vergleichbare Marijuana-Dosis geraucht. Bei Abkochungen oder Auszügen wird eine Dosis von 1-2g getrockneten Blüten angegeben.

Wirkung/Nebenwirkung

Über die Wirkung gibt es nicht viel zu sagen. Sie wird als leicht psychoaktiv beschrieben und soll der von Cannabis oder Datura sehr ähneln. Der Löwenschwanz besitzt auch eine leicht entspannende und schwach euphorisierende Wirkung. Zudem wirkt er krampflösend und wundreinigend. Nebenwirkungen sind mir nicht bekannt.

Vorkommen

Der Löwenschwanz ist eine in Südafrika beheimatete Pflanze. Er ist aber auch in fast allen Ländern Europas zu finden. Allerdings selten südlich der Alpen. Die Pflanze wächst an Wegen, Hecken, Ruinen und auf Schutt.

Anbau/Pflege

Aussaat

Die Aussaat-/Stecklingserde in Pflanzschalen. Die Samen dünn und gleichmäßig über die feuchte Erde streuen, leicht andrücken, und mit Sprühgerät gut befeuchten. Es empfiehlt sich die Schalen mit Folie zu bedecken, welche hin und wieder zwecks Belüftung kurz geöffnet wird. Die Schalen werden möglichst in ein beheizbares Zimmergewächshaus gestellt, bei einer Temperatur von ca. 25 °C.

Keimung/Pikieren

Nach 4-7 Tagen erfolgt die Keimung und die ersten Pflänzchen werden sichtbar. Nach einer kurzen Wachstumsphase (1-2 echte Blattpaare, d.h. die Keimblätter nicht mitgezählt, sind bereits gebildet) werden die Pflänzchen pikiert. Die kräftigsten Pflanzen werden vorsichtig entnommen und in etwas größere Töpfe gesetzt, leicht angedrückt und bewässert.

Umtopfen/Auspflanzen

Sobald die Pflanzen etwas größer und robuster geworden sind, werden sie umgetopft, bzw. nach draußen gepflanzt, falls es das Klima erlaubt. Als beste Bodenmischung ist ein Mix aus fertiger Komposterde und Blumenerde (Anteil Komposterde > Anteil Blumenerde) und etwas Sand und Tongranulat zwecks Auflockerung zu empfehlen.

Optimaler Standort

Hell, mit einigen Stunden direkte Sonne pro Tag; volle Sonne den ganzen Tag über sollte aber vermieden werden.

Gießen/Düngen

Kräftig gießen (auf gute Ablaufmöglichkeit der Töpfe achten) und anschließend den Boden oberflächlich abtrocknen lassen bis zum nächsten Gießvorgang. Je nach Pflanzenwachstum und Bodenressourcen hin und wieder etwas organischen Dünger mit dem Gießwasser zuführen .

Blüte

Die Blütenbildung setzt ab ca. Ende Juni-Anfang Juli ein, zuerst am Haupttrieb, etwas später auch an den Seitentrieben, und die Pflanze streckt sich deutlich in die Länge. Danach


werden die Blütenblätter sichtbar. Sind an einzelnen Blütenbüscheln bereits alle Blütenblätter abgefallen, können die Blüten vorsichtig entfernt werden. Es kann aber natürlich auch noch die volle Samenreife abgewartet werden. Sobald die Blütenbildung merklich nachlässt, wird die Pflanze gut zurückgeschnitten, und sie kann mit einer erneuten Wachstumsphase beginnen.

Vermehrung über Stecklinge

Um den Pflanzenbestand etwas zu selektieren, d.h. schwache Pflanzen entfernen und durch starke robuste Pflanzen zu ersetzen, empfiehlt es sich von diesen Stecklinge zu nehmen. Dazu werden aktive Triebe (3-5 Blattpaare) mit einem schrägen sauber Schnitt abgetrennt, die letzten 1-2 Blattpaare entfernt, und dann in Stecklingserde gesteckt, so daß diese letzten beiden blanken Blattknoten mit Erde bedeckt sind, und gut bewässert. Bei der Stecklingsanzucht muß natürlich wieder sehr auf die Luftfeuchtigkeit (möglichst nahezu 100%) und Temperatur (ca. 25 °C) geachtet werden.

Ernte und Vorgehensweise

Leonotis leonurus ist zwar eigentlich eine mehrjährige Pflanze, aber da die Überwinterung zu aufwendig wäre, empfiehlt es sich die Pflanze am Ende der Vegetationszeit komplett "abzuernten" und im nächsten Jahr wieder auszusäen. Die Pflanze wird oberhalb des Bodens abgeschnitten. Danach werden die Blütenstände entfernt und gesammelt, ggf. noch getrocknet. Dann kann auch noch die restliche gesamte Pflanze kleingeschnitten und getrocknet werden (für anschließende Extraktionszwecke, o.ä.). Die getrockneten Blütenstände bedürfen keiner weiterer Aufarbeitungsmaßnahmen. Das verbleibende getrocknete Pflanzenmaterial, kann noch mal fein zerkleinert werden, möglichst fast pulverisiert werden. Dieses kann nun für Auszüge (z.B. Tee) oder zur Extraktion verwendet werden.

Quelle: http://www.nitebeat.de

danica54 Offline



Beiträge: 6

31.10.2018 08:23
#2 RE: Löwenschwanz Antworten

Ist der Anbau dieser Pflanze verboten?

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