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 Psychoaktive pflanzen
Ganja smoka Offline




Beiträge: 33

18.08.2006 17:05
Ololiuqui Antworten

Geschichte

Die Ololiuqui ist eine Winde und gehört somit zu der Familie der Windengewächse (Convulvaceae/Convolvulaceae). Im lateinischen nennt man sie Rivea corymbosa bzw. Turbina corymbosa. Die Pflanze stammt aus dem südlichen Mexiko und dem nördlichen Mittelamerika. Es ist eines der wichtigsten Halluzinogene der zahlreichen südmexikanischen Indianergruppen.
Die Verwendung der Samen als halluzinogene Droge hat eine lange Tradition bei einigen Indianerstämmen Südmexikos. Auch in der heutigen Zeit werden die Samen für Wahrsagerei und Zauberkunst verwendet. Ist ein Stammesmitglied von einem bösen Zauber befallen, muss er die Samen einsammeln. Sie werden auf einer Steinplatte zermahlen, mit Wasser vermengt und durch Leinen filtriert. Der Patient nimmt den Trank an einem abgeschiedenen Ort nachts zu sich. Die Wirkung setzt sehr rasch ein und führt zu Halluzinationen, die mit Schwindelzuständen abwechseln. Danach folgen Mattigkeit, Euphorie und schliesslich Schläfrigkeit.
Die Maya von Yucatan benutzen die Samen zur Wahrsagerei und als Medizin: "Besonders wenn man sie frisch erntet, zermahlt und als Getränk einnimmt und wenn man genügend davon trinkt, sieht man Tausende von "Geistern", hat man Fühlung mit dem Teufel und mit der Hölle. Wenn einer etwas Wertvolles verliert, geben wir ihm Xtabentum zu trinken. Bevor er einschläft, sagen wir ihm immer wieder ins Ohr: "Wo ist der verlorene Gegenstand?" Und wir beschreiben ihn. Er wird im folgenden Schlaf klarsichtig und sieht, wo der Gegenstand liegt. Da der Schlaf nicht tief ist, können wir durch wiederholten Anruf mit ihm reden, wie mit Menschen in Hypnose. Er wird klare Antworten geben, doch langsam und stockend."
Die Samen werden von den Mayaheilern ähnlich benutzt wie Stechapfelsamen. Der Heiler verfällt nach der Einnahme einiger Samen in eine Trance, in der er die Diagnose stellen und den Kranken heilen kann. In der zapotekischen Kultur gab es Piuleros, die berufsmässigen Wahrsager, die Piule (zapotekisch für Ololiuqui) einnahmen, um divinieren und prophezeien zu können. Noch heute benutzen die Zapoteken die Pflanze. Die Samen werden von vielen indianischen Heilern bei Frauenleiden, Unfruchtbarkeit, Fiebern und als Aphrodisiakum verordnet. Die Windenart Turbina corymbosa wird immer noch in Mexiko, beispielsweise von den Mixe-Indianern aus Oaxaca, als Berauschungsmittel verwendet. Die Pfanze ist auch nahe verwandt mit anderen psychoaktiven Winden. Es sind hier vor allem Arten aus der Gattung Ipomoea, aber auch Arten aus der Gattung Argyreia zu erwähnen. Am bekanntesten ist die Ipomoea violaceae (Trichterwinde), welche ebenso als Halluzinogen genutzt wird. Turbina corymbosa hat niemals eine bedeutende Rolle als Rauschdroge ausserhalb Mexikos gespielt, wohingegen Ipomoeasamen, immer wieder als Rauschdroge eingenommen werden, obwohl ihre Wirkung kaum halluzinogen, eher sedativ zu nennen ist.

Merkmale

- die Pflanze ist eine Kletterranke, die bis zu 12m lang wird
- sie besitzt herzförmige Blätter
- die Trichterblüten sind weiss bis leicht violett
- die Winde kann in einigen Jahren sehr gross werden
- sie braucht Spalierunterstützung und ist allgemein einer Trichterwinde ähnlich
- die Winde wächst in Mexiko und Zentralamerika

Inhaltstoffe


Die Blätter, Samen und der Stamm enthalten verschiedene psychoaktive Alkaloide. Vor allem die Samen dienen als Quelle verschiedener Alkaloide. Es kommen d-Lysergsäureamid, Isolysergsäureamid, Chanoclavin, Elymoclavin und Lysergol vor. Der Hauptbestandteil d-Lysergsäureamid und Isolysergsäureamid kommen als d-Lysergsaeure-N-(1-hydroxyethyl)amid vor. Die Verbindungen hydrolysieren bereits während der Extraktion. Der Gesamtalkaloidgehalt der Samen betraegt 0,012%.

Einnahme/Dosierung

Die Dosisangaben variieren sehr stark. Man sollte 5 bis 8 Samen verwenden. Man kann sie frisch oder getrocknet mahlen und dann einen Kaltwasserauszug zubereiten. Die Blätter können geraucht werden, mir ist jedoch keine genaue Dosierung bekannt.

Wirkung

Victor Reko, der lange Zeit in Mexiko als Arzt gearbeitet hat, hat die 3 Stunden andauernde Wirkung von Ololiuquisamen, die er in Pulque, dem leichtalkoholischen Agavenwein eingelegt hatte, wie folgt beschrieben:
Nach einem kurzen Verwirrtheitszustand überkommt die Versuchsperson ein angenehmes Gefühl von Ruhe und ein leichter Schlaf. Man ist aber dabei doch noch so wach, dass man alles hört, was ringsum vorgeht. Reisst man sich mit Willen aus diesem Dusel, so ist der Rausch meist vorbei und es bleibt nur eine gewisse Übelkeit zurück, die jedoch bald vergeht. Überlässt man sich aber dem Spiel der Gedanken ungestört und dämmert man so hin, so erscheinem einem nebelhafte Gestalten, aus denen sich die eine oder andere deutlicher heraushebt und schliesslich klar zu erkennen ist. Denkt man dabei an einen Bekannten, so nimmt sie dessen Gestalt und Züge an. Man kommt in ein Gespräch mit ihm, hat das Bedürfnis, die gehörten Worte, wie um sich besser merken zu können, zu wiederholen. Je nach der psychischen Einstellung der Versuchsperson sieht sie das, was sie erwartet.

Nebenwirkung

Übelkeit und Unwohlsein kann auftreten. Personen die an Lebererkrankungen leiden oder gelitten haben und Schwangere sollten Lysergsäure-Amid auf keinen Fall einnehmen.
Die Ausbildung einer körperlichen oder psychischen Abhängigkeit ist nicht bekannt.


Quelle: http://www.nitebeat.de

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